Blind für die schönen Seiten seiner Stadt, wenn man sie immer vor Augen hat? Völlig undenkbar! |
Naja. Ich wollte aber über die ignoranten Römer sprechen. Leben in der großartigsten Stadt der Welt, stehen an Monumenten aus der Römerzeit und warten gähnend auf den Bus. Oder brüllen in ihr Handy. Oder machen sonst irgendwas total Triviales, was sie auch in Deutschland erledigen könnten. Ich habe mich damals gefragt, wie die Römer - also die heutigen - so mit den Sehenswürdigkeiten ihrer Stadt umgehen. Ob die zum Beispiel wann immer sich die Gelegenheit bietet, mal in die Vatikanischen Museen gehen. Oder sich immer neue Perspektiven des Kolosseums erschließen. Oder ob sie sich jedes Wochenende ein anderes Monument vornehmen, um es eingehend zu studieren. Oder ob sie einfach nach Feierabend die Rollos runterlassen, sich 'n Bier holen und die Glotze anschmeißen.
Große Fragen. Damals. Heute kenne ich die Antwort. Denn ich habe in unserer Metropole gewohnt und mich ähnlich ignorant verhalten wie die Römer Italiens. Wahrscheinlich hat jeder Berlin-Tourist an einem Wochenende mehr Block-Buster gesehen als ich in knapp sechs Jahren. Die größten Versäumnisse auf meiner Liste der 100 Sehenswürdigkeiten Berlins, die man vor seinem Tod gesehen haben sollte, sind:
- Reichstag von innen und oben
- Gedächtniskirche von innen
- Fernsehturm von oben
- Checkpoint Charlie
- eine echte Currywurst
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