Ich weiß nicht, wie oft ich im Vorbeigehen von wildfremden Leuten auf meinen partiellen oder Totalausfall als Elternteil hingewiesen worden bin. "Also so'n Kleid bei DEN Temperaturen - das hätte es bei UNS ja nicht gegeben." Oder bei 30 Grad im Schatten: "Zieh'n Sie dem Kind doch mal was an, das holt sich in dem Hemd doch den Tod!" Oder hoch fieberndes Kind Nr.1 sitzt im Kinderwagen, man ist auf dem Weg zum Arzt: "Na, meinen Sie nicht, dass die schon alt genug ist, um selber zu laufen!?" Oder von VOLLKOMMEN FREMDEN als "MUTTI" angeredet zu werden.
Sich in diesen Situationen auf spontane UND geistreiche Antworten zu verlassen, ist eine schlechte Strategie. Denn während man noch nach Luft schnappt, ist das Gegenüber längst weg. Weil das doof ist, habe ich mir für die fünf Standardsituationen Sätze zurechtgelegt, die ich dann trotz X geschmeidig raushauen kann, um die eben überranten Grenzen wieder zu befestigen, ohne wirklich beleidigend zu werden.
- Ungefragte Einschätzung des kindlichen/elterlichen Verhaltens:
Wie gut, dass Ihre Meinung hier gerade überhaupt nicht gefragt ist. - Feststellung eines Trotzanfalls "Na - da hat wohl jemand einen kleinen Bock?"
Sehr gut beobachtet. Aber gucken Sie sich erst mal das Kind an! - Feststellung des elterlichen Versagens beim Trotzanfall:
Wie gut, dass Sie so erfahren/kompetent sind. Dann können Sie mir sicher kurz zeigen, wie diese Situation zu meistern ist. - Pöbelei an der Kasse:
Wenn Ihnen das hier zu lange dauert, können Sie mir ja beim einpacken helfen.
- Mit dem Kinderwagen vor der stehenden Rolltreppe:
Entschuldigung, könnten Sie mir bitte mit meiner Handtasche behilflich sein? Ich trage in der Zeit den Kinderwagen. - Von wildfremden Personen als "MUTTI" angesprochen werden:
Damit hier eins klar ist: Mich sprechen nur zwei Personen mit Mutti an - und die sind beide höchstens Jahrgang 2007 und unter 'nem Meter Fünfzig.
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