Foto: Herr Zumbrechenflexibel |
Mist.
Ach ja! Stimmt. DAS war's! Der bestialische Gestank fehlt. Von verschwitzten, seit Wochen u.gewaschenen Menschen und deren Ausscheidungen. Und die Läuse. Und der Lärm. Kranke oder gefährliche Bettler, echte Beutelschneider. Menschen, die sich beim Anblick eines schwarzen Ziegenbocks bekreuzigen. Oder den Nachbarn wegen Paktiererei mit dem Teufel oder Ketzerei denunzieren, weil er ihn falsch gegrüßt oder seiner Tochter hinterher gegeiert hat. Der ganze Real-Live-Kram eben.
Aber wer braucht sowas an einem sonnigen Sonntagnachmittag schon? Dann lieber ein Traubenwecklin erstehen, ebenso eine handgeschöpfte Seife für "das alljährlich Bad" und sich dann vor den Musikantenwagen in die Sonne setzen und die Show der "Filia Irata" genießen. Die haben echt was drauf, die Damen. Mit Pauke, Dudelsack, Schellenstiefeln und Mandoline haben die den Anger gerockt. Da kann ich die extatische Maid in Bequemschuhen und orientalischer Pluderhose fast verstehen, die völlig selbstvergessen als einzige über die Wiese gehüpft ist. Mit Yingundyangtättuh auf der Schulter. Sowas von spirituell im Flow. Im Mittelalter hätte sie mit diesem Gebaren wahrscheinlich die Nachbarn, die Bürgerwehr und die Inquisition auf dem Hals. Oder etwas tiefer. Aber das ist jetzt kleinlich.
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