Mittwoch, 10. Juli 2013

Home. Sweet. Home.

Für die Holzschnitzer aus dem Allgäu: DAS ist das Symbol
für Düsseldorf. Der Dom ist in der anderen Stadt.
Kolossal, was man in 48 Stunden unterbringt, wenn man muss will. Rund 600 km Deutschlandtournee, eine Schulanmeldung, eine Kita-Anmeldung, ein Mittelalterfest, Stippvisite bei Freunden und zu guter Letzt den alten neuen Heimathafen anlaufen. Bis in die Puppen am Rhein sitzen, Leute und Schiffe gucken. Leute und Fluss riechen. Leute, Motoren und Schiffe hören. Ankommen. Einatmen. Ausatmen.

Wieder genau da, von wo aus wir vor neun Jahren - ja richtig: neun gleich drei mal drei gleich drei Stationen - gestartet sind. Gehe wieder zurück auf Los und streiche keine 4.000 Euro ein. Toll ist, dass das Leben kein Spiel ist. Wir kommen nach dieser Runde nicht mit leeren Händen. Hätte ja sein können. Aufbruch in die große weite Welt nach dreimaldrei Stationen gescheitert und heulend wieder heimgekehrt. Mitnichten. Hier und da ein paar Federn gelassen. Aber immerhin wissen wir jetzt wie man ein Haus kauft. Und wie man es wieder verkauft, ohne hinterher völlig nackt da zu stehen. Ist doch was. Eigentlich ist das sogar sehr viel. Fragt mal eine Bank. Oder das Finanzamt.

Wenn man es poetisch mag, hat sich ein Lebenskreis geschlossen. Toll. Mythen bewegen sich in Zeitzyklen. Schön für Götter und Helden. Oder? Klar! Man braucht nur lange genug zu warten. Dann kommt man wieder am Anfang vorbei und muss den ganzen Scheiß darf alle Gelegenheiten des Lebens nochmal nutzen. Jetzt mal ehrlich - hört sich doch nach Murmeltiertag an. Zwar nicht nur ein. und. denselben. Tag. immer. wieder. holen. Sondern ein ganzes Menschenalter. Uuuuaaah! An dieser Stelle bin ich gerne Mensch. Wirklich. Alles kommt genau einmal und ist dann durch. Sportunterricht zum Beispiel. Oder Pubertät. Oder ein Jahr Fernehe mit zwei Kindern. Zyklisch wäre da echt Mist. Und mal ehrlich: Ach bei den schönen Sachen ist die ewige Widerkehr nicht wirklich prickelnd. Denn ein erstes Mal - WAS AUCH IMMER - ist bei der dritten Widerholung irgendwie Routine.

Wenn man die Wanderung aus dem Rheinland an die Spree und wieder zurück aber unbedingt aufladen will, ist die generationenübergreifende Perspektive spannender. Da kommt nämlich tatsächlich so etwas wie nomadisches Lebensgefühl auf. Als hätte meine Sippe seit Generationen genau diese Pendelbewegung ausgeführt: Rhein-Spree-Rhein-Spree.... Immerundimmerwieder. Immer auf den Spuren der Arbeit: Ende der 30-er mit der Rheinmetall-Borsig AG von Köln/Mühlheim nach Tegel. Ende der 60-er von Tegel nach Düsseldorf. Ende der 2000-er bewegt sich der Trail wieder gen Tegel. UNS ist der 30-Jahre-Tonus ja wie gesagt viel zu langsam und wir verkürzen den Tonus. Wanderungsturbo an, Dreijahhresrhythmus aktiviert. CHECK. Zurück ins Rheinland. Wahrscheinlich ist die A2 auf unserem Trampelpfad gen Osten und wieder zurück entstanden. Das soll uns erstmal einer nachmachen. Von wegen, Nomaden bringen keine bleibenden Kulturgüter hervor. HA!

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