OK. Darf ich? Bitte?? Und fragt mich nicht, was das Bild mit dem Text zu tun hat. Weiß ich auch nicht. |
Also: Pläne, die funktionieren, entgehen meistens der Dokumentation, weil es eben auch keine Reibungspunkte gibt, die Aufmerksamkeit fordern. Das heißt: das Gute flutscht einfach durch den Filter, weil es nicht stört. Blöd, oder? Wer weiß, was mir im Leben schon alles geglückt ist und ich hat es schlicht verpasst? Schreckliche Vorstellung. Ich kann mich ja auch nicht daran erinnern... Da hätte ich mir am laufenden Band auf die Schulter klopfen und mich großartig fühlen können, aber hab's verpasst. Mist.
Ich wäre nur fast auch in diese Falle getappt. FAST. ABER ich habe heute einfach mal ein paar Wochen zurück geblättert und festgestellt, dass alles einfach grandios geklappt hat und wir uns jetzt tatsächlich auf der Zielgeraden bewegen. Heute in zwei Wochen werden unsere Sachen im Rheinland ausgeladen und montiert sowie wir dort sein. Der Weg bis hier war wider Erwarten ein Spaziergang, weil ALLES REIBUNGSLOS FUNKTIONIERT HAT.
1. Kind Nr. 1 wird in NRW und nicht in Berlin und damit drei Wochen später als hier eingeschult.
2. Kind Nr. 1 kommt auf eine offene Ganztagsschule und ist damit auch nachmittags bestens aufgehoben.
3. Kind Nr. 2 kommt in eine aufgeräumte Kita mit klarem pädagogischem Konzept und drei Ziegen.
4. Familie Zumbrechenflexibel bezieht ein großzügiges Domizil aus den 1930ern mit Gästelounge, funktionstüchtigem Luftschutzkeller und heizbarer Blockhütte mit Grillplatz.
5. Gegenüber befindet sich die Nervenheilanstalt - gut, weil kurze Wege.
6. Das Berliner Haus ist zum Wunschpreis verkauft.
7. Nur noch sechs Abende Strohwitwendasein.
8.
9. Kind Nr. 2 findet es mittlerweile total cool, "ins Gras zu pinkeln" und braucht Windeln zur noch in Teilzeit.
Alles, was vor sieben Wochen also noch als wünschenswerte Möglichkeit
im Raum stand, ist jetzt gute Realität. Virtuell wird analog. Konzeptionell/theoretisch
zu verdammt konkret. ZU konkret. Da sickert so langsam durch, was schon seit
WOCHEN Thema ist. Ende eines Lebensabschnitts, Shift zum nächsten. Einfach so.
Weil es sein muss und die Weichen entsprechend gestellt sind. Bisher dachte ich, dass die im Faktischen verhaftete Wahrnehmung digital arbeitet. Das,
was ist, wird prozessiert, der Rest abserviert. Null oder eins - keine halben
Sachen. Schön wär’s.
Tatsächlich stellt sich jetzt heraus, dass die Wahrnehmung
doch nicht so doof ist, wie ich dachte. Dass sie schon mitschneidet, dass jetzt
die Tschüss-Wochen angefangen haben. So echt. Dass bei bestimmten
Leuten/Orten/Terminen ein Wiedersehen in Berlin einfach nicht mehr stattfinden
wird. Ganz einfach. So habe ich zum Beispiel heute wirklich zum letzten Mal den
gelben Sack rausgehängt. Gestern war Müll und davor Bio dran. Wenn die das
nächste Mal kommen, sind wir weg und unser Nachbar kann solange am Fenster
stehen und feixen wie er will. Ich werde es NIE MEHR VERPASSEN, den Müll rauszustellen.
Oder beim Frisör. Oder bei der Post, der einen Tankstelle, der Mall, dem
Spielplatz am See, dem Pavillon…
Mann, ist DAS anstrengend.
Aber wie gut, dass das gerade mein einziges Problem ist.
Ich werde mir jetzt mal ausgiebig auf die Schulter klopfen. Macht ja sonst keiner.
*dir-auf-die-Schulter-klopf* ;-*
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus dem Markgräflerland und meld dich mal in Sachen "Schwarztee-Mission" ;-)
Dankeschön, fühle mich schon richtig gestärkt :)
LöschenDie Schwarztee-Mission ist leider an der Uneinsichtigkeit ihres Subjekts gescheitert. Selbstheilung hat jetzt aber auch gegriffen...