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Na? Krabbelt's schon? |
Zu eins: Wer glaubt, dass wir in aufgeklärten Zeit leben, irrt gewaltig. Denn weder jetzt noch irgendwann anders war es den Menschen möglich, auf schlechte Nachrichten mit den Mitteln der Vernunft und Vertrauen in die grundsätzliche Erkenntnisfähigkeit zu reagieren. Ob die Krise jetzt "Krise", "Atom", "Gen", "Krebs" oder eben "Kopfläuse" heißt, ist erstmal egal, Hysterie ist die Reaktion der Wahl. Genauso ist es bei Kopfläusen. Kaum ist die Rede von diesen drei Millimeter großen Blutsaugern, tritt das Gegenüber einen Schritt zurück, bekommt einen unsteten Blick, ruft sein Kind und sucht zusammen mit ihm das Weite. Irre! Als hätte man nicht nur ein paar klitzekleine Krabbler im Gepäck, sondern die Pest und Cholera. Vermeintlich so hochansteckend wie teuflische Gedanken. Plötzlich sind sie wieder da, die Miasmen antiker Medizin - üble Dünste aus giftiger Luft, die irgendwie aus der Erde steigen und die Menschen sterben lassen wie die Fliegen. Oder eben jucken. Als müssten zum Läusetransfer nicht mal kurz die Köpfe zusammengesteckt werden, um den Viehchern den Wirtswechsel überhaupt zu ermöglichen. Denn die gehen zu Fuß. Von Haar zu Haar. FlugUNfähig. Und bisher ist auch noch kein Fall telepathischer Ansteckung dokumentiert. Die Kraft der Gedanken ist eben doch nur mäßig. Trotzdem bekommt man eine Idee davon, wie sich Aussätzige früher gefühlt haben müssen. Aus der Gesellschaft entfernt. Und selbst an ihrer Krankheit Schuld. Liderlicher Lebenswandel und so. Das ist bei Läusen heute gar nicht so anders. Den spontan eintretenden räumlichen Abstand hatten wir ja schon. Praktisch ist das, wenn wenn's beim Kinderarzt mal wieder voll ist. Codewort "Läuse" manövriert einen sofort in die Poleposition. Garantiert. Aber ich wollte ja über Schuld sprechen. Die ist man nämlich selber, wenn man sich Läuse gefangen hat. Liderlicher Lebenswandel und so.
Fazit zu eins: Wer Läuse hat, ist weiträumig zu meiden, selber Schuld und sollte sich einfach mal öfter die Haare waschen.
Zu zwei: Auch wenn man's mittlerweile besser weiß, bei Läusen bekommt man immer noch die Tüte ToDo's aus Großmutters Zeiten mit auf den Heimweg: ALLES waschen. Auf 60 Grad. Zu ALLES zählen Handtücher, Bettwäsche Kleidung der letzten Tage, Mützen, Schals, Kuscheltiere, Tagesdecken, Sofakissenhüllen. Wenn die Maschine läuft ALLES staubsaugen: Teppiche, Matratzen, Autositze, Polstermöbel. Wenn das geschafft ist, den REST bei minus 15 Grad einfrieren. Der Rest sind nicht auf 60 Grad waschbare Kuscheltiere - also ALLE - empfindliche Kleidung etc. Ich weiß ja nicht, wie groß so die durchschnittlichen Kapazitäten einer Tiefkühltruhe sind, aber unsere würde bei dem ganzen Krempel auseinanderfliegen. Alles, was dann noch übrig ist, für mindestens zwei Wochen in Plastiksäcke knoten und wegsperren. Alles klar. Der einzige Tipp, der noch nicht kam, war die Harre ratzekahl abzurasieren. Das hätte früher auch immer geholfen. Absolut 100-prozentig!!
Fazit zu zwei: Wenn dein Kind Läuse hat, rasier ihm den Kopf und steck dein Haus in die Waschmaschine. Alles andere ist nur für Mädchen.
Zu drei: Assis gibt's nicht. Und wenn einem doch mal welche begegnen, dann darf man die nicht so nennen. Das sind dann von der "Bildung nicht erreichbare Bevölkerungsschichten". Und mit sowas habe ich nichts zu tun. Womit der Beweis erbracht ist, dass wir keine Assis sind. Und wer was anderes behauptet, kriegt eine auf's µ@#%§!
Wer wirklich wissen will, was zu tun ist, gucke hier, bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
http://www.pediculosis-gesellschaft.de/html/haufige_fragen.html
Ich leide mit dir du Arme! Zu allem Umzugs-Arrangiere nun auch noch diese verflixten kleinen Biester :-(
AntwortenLöschenKopf hoch und Haare dran lassen ;-)
UND seit heute Nacht auch Magen-Darm bei Kind Nr.2. Weniger wäre voll langweilig...
AntwortenLöschenWie gut, dass die Waschmaschine 8 Kilo fasst.